Musik und Gesundheit
GEORG FRIEDRICH HÄNDEL (1685–1759)
Sonate VII op. 2 für 2 Violinen und b. c. in g-Moll
Andante – Allegro – Arioso – Allegro
Reflexion I
Musik und Medizin: Was ist gleich? Was ist anders?
JOHANN SEBASTIAN BACH (1685–1750)
Goldberg-Variationen (BWV 988)
Aria, Variation I und VII
eingerichtet als Duett für Violine und Violoncello von H. Röhm
REINHOLD GLIÈRE (1875–1956)
Duette für Violine und Violoncello op. 39
Prelude – Gavotte
Reflexion II
Das Modellprojekt „Gesundheit am Meininger Theater”
GEORGE A. SPECKERT (*1951)
GOT THE BLUES für Violine und Violoncello
JOHANN MAKOVEZ (um 1750–1806)
Quartetto F-Dur für Horn, zwei Violinen und Violoncello
Adagio – Allegro
Zwischen Musik und Medizin gibt es viele Beziehungen: Antike Autoren verweisen bereits 300 v. Chr. auf die grundlegende Verbindung von Puls und Musik. Musik hat indirekten Einfluss auf die Herz- und Atemfrequenz. Autistisch veranlagte Kinder können über Musik in Kommunikation mit anderen treten. Fleiß, Ausdauer, Präzision, Intensität, Kreativität, aber eben auch Reflexion, Selbstkritik und Demut zeichnen gleichermaßen den guten Musiker und Arzt aus. Diese Tugenden sind entscheidende Elemente des Erlebens, des Arbeitens und des Lernens in beiden Berufsfeldern.
In der Spielzeit 2017/2018 wurde durch den Betriebsratsvorsitzenden des Meininger Staatstheaters, Detlef Dreßler, Sebastian Kerber, Chefarzt der Klinik für interventionelle Kardiologie am Campus Bad Neustadt und Intendant Ansgar Haag das Pilotprojekt „Gesundheit am Meininger Theater“ begründet. Monika Gaggia übernahm die Projektkoordination vor Ort. Ziel des Projektes war die langfristige Etablierung von präventiven Strategien für die gesamte Belegschaft der Spielstätte; außerdem sollte allen Mitarbeiter*innen die Möglichkeit gegeben werden, bei etwaigen medizinischen Probleme auf die Netzwerk-Struktur des Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt zurückgreifen zu können.
Der Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt widmet sich seit mehr als zwölf Jahren systematisch den Erkrankungen und präventiven Strategien bei Musiker*innen und Künstler*innen, dies in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin. Dabei erfordert die Behandlung von Beschwerden bei Künstler*innen und Musiker*innen eine besonders ausführliche und individuelle Betreuung; das interdisziplinäre Zusammenarbeiten sehr unterschiedlicher Kliniken ist von ganz besonderer Bedeutung. Eine sehr enge Vernetzung im Bereich der Musikermedizin besteht im Bereich der kardiovaskulären Medizin, der Handchirurgie, Schulter-, Fuß- und Sprunggelenkchirurgie, der Psychosomatik, der Neurologie und der Rehabilitation. Das Modellprojekt in Meiningen wurde in der Spielzeit 2018/19 weiterentwickelt und stellt unverändert alle Mitarbeiter*innen der Spielstätte Meiningen in den Mittelpunkt seiner Arbeit.
Beim Foyerkonzert kommt die Netzwerkstruktur nun auch musikalisch zur Geltung.
Prof. Dr. med. Sebastian Kerber
Besetzung
Horn:
Detlef Dreßler
Violine:
Elvira Dreßler, Sebastian Kerber
Violoncello:
Monika Gaggia
Klavier: Ariadne Weigert