Herzschrittmacher
LIEBESLIEDER-WALZER op.52 und NEUE LIEBESLIEDER op. 65 von Johannes Brahms
Frei nach der Novelle AM ENDE WAR ALLES MUSIK von Klaus Funke
Im Sommer des Jahres 1885 beherbergt der kleine österreichische Ort Mürzzuschlag einen besonderen Gast: Johannes Brahms. An diesem Tag erwartet er gespannt eine weitere prominente Persönlichkeit, mit der er über seine Musik und vor allem über sein neues, im Entstehen begriffenes Werk, seine vierte Sinfonie, reden möchte. Sie hatte sich tatsächlich für einen Kurzbesuch in dem kleinen Provinzstädtchen angesagt: Clara Schumann.
An dem Nachmittag tauchen Clara und Johannes tief ein in ihre Vergangenheit, Erinnerungen werden wieder lebendig an Schumann, ihre wechselseitige Zuneigung, Schumanns Ende und die tiefe Verbundenheit zwischen Clara und Johannes, die keiner der beiden je Liebe zu nennen gewagt hatte und die doch eine große Liebesgeschichte geworden ist.
Auch Ängste steigen auf in Johannes Brahms vor einem möglichen Verlust der geliebten Frau und vor dem eigenen Tod. Wehmut erfasst beide, Clara und Johannes, was aus ihrer Zuneigung hätte werden können und was das Leben zuletzt zugelassen hatte. Oder waren es immer sie, die sich selbst im Weg gestanden waren all die Jahre.
Brahms Liebeslieder-Walzer op. 52 sowie die Neuen Liebeslieder op. 65 spiegeln die Facetten der Beziehung wider: dabei kommt keine Walzerseligkeit auf, sondern Melancholie der unerfüllten Sehnsüchte.
Am Ende werden beide kaum ein Wort miteinander gesprochen, aber sich durch die Musik unendlich viel gesagt haben, denn als Ausweg bleibt ihnen diese zuletzt immer, oder, wie Goethe es ausdrückte in seinen Versen „an die Musen“: „Heilen könnet die Wunden ihr nicht, die Amor geschlagen, aber Linderung kommt einzig, ihr Guten, von euch“.
TEAM
Musikalische Leitung:
Fiona Macleod/Virginia Breitenstein/Henri Bonamy
Regie:
Corinna Jarosch
Bühne und Kostüme: Helge Ullmann
Besetzung
Clara Schumann:
Anne Ellersiek
Alter Ego von Clara Schumann:
Carolina Krogius
Johannes Brahms:
Ondrej Šaling
Alter Ego von Johannes Brahms:
Giulio Alvise Caselli
Rezitation: Peter Bernhardt