Nora
Nora ist seit Jahren mit Torvald Helmer verheiratet, der gerade zum Leiter einer kommunalen Bankfiliale ernannt wurde. Doch dieser Karrieresprung ist gefährdet. Nora hat vor einigen Jahren die Unterschrift auf einem Schuldschein gefälscht und ihren Mann damit vor dem finanziellen Ruin bewahrt. Als Torvald davon erfährt, reagiert er mit Beschimpfungen und Furcht, obwohl er weiß, dass Nora aus Liebe zu ihm gehandelt hat. „Ich muss herauskriegen, wer Recht hat, die Gesellschaft oder ich.” Am Schluss von Ibsens 1879 erschienener Nora verlässt die Protagonistin ihren Ehemann und die gemeinsamen Kinder – eine Urszene der Emanzipation. Doch wie geht es weiter mit Nora, wie ist es ihr ergangen, seitdem sie ihren Mann verlassen hat?
Wie es weitergehen könnte, hat Elfriede Jelinek 1979 in ihrem ersten Theaterstück dargestellt: Als ungelernte Kraft, die gern häkelt und strickt, landet Nora in einer Textilfabrik. Der Theatertext „Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte” zeigt sarkastisch Noras „befreites” Leben auf der anderen Seite der Puppenhaus-Tür: Beim erstbesten Textilkönig wird sie wieder schwach. Wie würde Noras Leben heute verlaufen? Welche alternativen Lebensentwürfe wären für sie möglich?
TEAM
Regie & Kostüme:
Rudolf Frey
Bühnenbild:
Kerstin Jacobssen
Dramaturgie:
Besetzung
Nora 1:
Anna Krestel
Nora 2 / Frau Linde / Arbeiterin:
N. N.
Nora 3 / Anne-Marie / Eva / Annemarie:
Ulrike Schlegel
Nora 4 / Personalchef / Sekretär / Herr:
Vivian Frey
Helmer:
N. N.
Doktor Rank / Minister:
Peter Liebaug
Krogstad / Vorarbeiter:
Björn Boresch
Konsul Weygang: N. N.